Digitalisierung verlangt Entwicklung

Auf der Internetseite therebooting.com findet sich ein Beitrag von Brian Morris zum Thema The rebirth of magazines. Durch einige Gedanken daraus ist der Beitrag sehr lesenswert und eventuell impulsgebend.

 

Daher ein paar Gedanken dazu von mir: 

Unter anderem zeigt der Beitrag auf, dass manches was totgesagt ist, hier im Beispiel Printprodukte (physische Produkte), eine Zukunft haben, wenn sie sich weiterentwickeln. Der gern zitierte Satz aus dem Gettopardo passt hier wieder: Alles muss sich ändern, damit alles bleibt, wie es ist. Damit einher geht damit die Frage und dann die Erkenntnis, was die Botschaft, die Grundidee eines Produktes, eines Tuns ist.

Im Falle des Magazins ist das eine Form der Information, eine Form der Präsentation bzw. Plattform um Themen, Texte, Menschen zu präsentieren. Wie der Autor schon erwähnt; manches wird mehr denn je die AI/KI übernehmen bzw. wird im Netz viel besser geleistet als in einem Magazin. Anderes aber nicht. Was das genau ist, gilt es herauszufiltern und dann zu stärken.

Das wäre ein Prozess für verschiedene Produkte und Strukturen, ob Vereine, ob Kirche, ob Einzelhandel und da zum Beispiel die Buchhandlung, die ja im doppelten Sinne vermeintlich zum Tod oder zum Sterben verurteilt scheint /bzw. schien.

Egal wie wir es nennen, ob Markenkern, Botschaft, Idee – die Frage bleibt: Warum sollten Menschen das jeweilige Angebot nutzen, gerade dann auch, wenn es im digitalen Bereich Alternativen bzw. ähnliche und meist schnellere und leichtere Angebote gibt? 

Mit der Bearbeitung der Fragen wird sich auch schmerzhaft zeigen, dass einiges verschwinden wird. Zuallererst das, was nicht nötig ist, was für den Menschen keinen wirtschaftlichen und/oder emotionalen Mehrwert hat, das Leben des Menschen, der Menschen nicht lebenswerter macht. Das gilt für Kirche, Staat und Gesellschaftsformen. Das gilt für Kultur, Bildung und Freizeitgestaltung.

Speziell bei der Kultur und dort bei den Medien wird sich (und zeigt sich schon), dass manches was todgesagt wurde, weiterleben wird, aber eben in einer anderen Ausprägung wie bisher. Der oben benannte Autor erwähnt die Schallplatten als Beispiel. Das ist allgemein bei Musik zu sehen. Es zeigt sich aber auch, so nehme ich das wahr, dass das gedruckte Wort (speziell das Buch) immer noch beliebter ist als das E-Book.

Als Mensch, der die digitalen Möglichkeiten selbst mitgestalten will und sie auch nutzt, kann ich sagen, dass ich diese nicht missen will und froh bin, dass es sie gibt. Ich bin aber alt bzw. reflektiert genug um zu wissen, dass hier nicht alles in Formen verläuft was unser gesellschaftliches Zusammenleben und mein persönliches Leben positiv befördert. Daher sehe ich, wie auch der Autor des oben genannten Beitrags bei den Magazinen, allgemein bei traditionellen Angeboten mit einem positiven Kern für mein Leben einen großen Nutzen. Die Stunde des Lesens in einem Buch am Abend, statt in den Social Media oder des Streams schafft mir eine andere Lebensqualität, prägt meine psychische Gesundheit anders. Oder in Anlehnung an den kleinen Prinz: Die freigeschaufelte Zeit durch digitale Angebote bietet mir ganz neu die Möglichkeit Zeit zu nutzen um ganz langsam und entspannt dorthin zu gehen, und das zu machen, was mein Leben positiv prägt: Ein gutes Gespräch im Kaffee (trotz meines Vollautomates daheim), ein Buch empfohlen vom kleinen Buchhandel vor Ort (gegenüber dem schnelle klick und das mir neue Perspektiven bietet gegenüber der Idee des AI/KI etc.), die Zeit der Stille und Ruhe in Räumen, die kein WLAN durchlassen (Kirchen etc. gegenüber der dauerpräsenz) und mir eine andere Zeit der Entspannung schenken als die vielen aufploppenden Impulse am Tag, … all das und vieles mehr zeigt mir: Mehr denn je brauchen wir eine sensible Weiterentwicklung und ein Nutzen von sowohl als auch von digital und analog, wenn es mir in meinem Leben etwas „bringt“.

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