Ein Buch, zwei kleinere Texte über die Kindheit des Autors, zuerst ein Rückblick auf eine Jugend nach dem Krieg, auf den Sommerurlaub in der ewigen Heimat der Familie. Der zweite ist eine Rückblende auf die Kindheit und die Frage nach der eigenen Kriegsprägung, der Kindheit aber auch darüber hinaus.
Er will keine Memoiren hinterlassen, sichert Le Clezio im zweiten Text aus diesem kleinen Büchlein zu. Und ja, es sind keine Memoiren, eher Erinnerung an eine Kindheit, voller Unsicherheiten, leisen Freuden, den Erfahrungen von Trugbildern in einer Welt auf der einerseits der Krieg Wegbegleiter ist genauso wie die Sehnsucht nach Leben, Liebe und Frieden.
Le Clezio beschreibt eine Welt in der die „Haustüren nur ganz selten abgeschlossen werden“ (S. 51).
Die Texte sind auch deshalb keine Memoiren, da es nicht reine Erinnerungen sind sondern Reflexionen. Eventuell kann man die Texte Lieder nennen, die mit der Weitsicht des Alters zu einem Loblied, nicht der Epoche sondern der Grunderfahrungen, erklingt. Es sind zwei Lieder, gesungen in einer Altersweisheit, mit einem klaren Blick auf die Schönheit und die Schrecklichkeiten des Lebens.