Ein Blick in die Feiertradition der jüdischen Gemeinde

Gestern, am 1. Advent begann auch Chanukka. Voller Respekt beobachte ich das Feiern der jüdischen Schwestern und Brüder und ich freue mich sehr, dass ganz im Sinne des Talmuds auch in der Stadt das Fest sichtbar ist.

Chanukka ist ein Fest, das aufgrund der Lichter immer auch mit Weihnachten verglichen wird. Solche Vergleiche kann ich verstehen, finde ich aber immer ein wenig unlogisch. Warum vergleiche? Jedes Fest ist einzigartig.

Ich stelle mir immer wieder bei den jüdischen Festen die Frage, was kann ich davon lernen. Wie hilft mir dieses Fest in meinem Glaubensleben?

Was mir an Channukka auffällt sind zwei Aspekte: der religiöse Pragmatismus im Talmud zum Fest und dass in erster Linie der Lobpreis im Mittelpunkt steht: Die Verbindung von Erinnerung und Gotteslob.

Im Babylonischen Talmut (Traktat Schabbat) findet sich für das Fest bzw. für die Praktiken eine Unterscheidung zwischen Gläubige, für Eifrige und für sehr Eifrige. Und alle diese Traditionen sind nebeneinander voll und ganz in Ordnung. Natürlich ist das Theorie, insbesondere seit dem Gelehrten Hillel, trotzdem ist doch diese Denkweise ganz interessant.

Für die Festtage gibt es drei Gebete, die bei der Entzündung der Kerzen gebetet werden. Das zweite und dritte Gebet lässt jedes Mal was in mir nachklingen. Da gibt’s Überraschungen. Eventuell ist solch ein Lobpreis auch einfach unüblich für heutige Momente:

Gepriesen seist Du, Ewiger, unser Gott, König der Welt, der Du unseren Vorfahren in jenen Tagen, zu dieser Zeit Wunder geschenkt hast.

Gepriesen seist Du, Ewiger, unser Gott, König der Welt, der Du uns hast Leben und Erhaltung gegeben und uns hast diese Zeit erreichen lassen.

Rückblick, Dank und Lob – ich nehme das heute mit ins Gebet und bin gespannt, was passiert. Freue mich, wenn Sie mir von ihren Erfahrungen erzählen.

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