Hosianna – Einzug

Für eine Publikation habe ich einige Filme besprechen dürfen. Ein Film, den ich ausgesucht habe dazu hieß: „Der Unbekannte“. Dabei handelte es sich eher um eine Weihnachtsgeschichte. Am Weihnachtsabend klopft es an der Tür eines Klosters. Die Brüder sind beim Essen und laden den Gast, der angeklopft hat zum Essen ein. Sie machen ihm Platz, bieten ihm Essen an. Sie handeln, wie der Herr es fordert. Sie geben ihm einen Ort zum Bleiben, sie geben ihm Essen und Trinken und – als sie sehen, dass seine Hände verbunden sind – wollen sie auch seine Wunden säubern und neu verbinden.

Doch unter dem Binden zeigen sich Wunden an eben jenen Stellen, die Jesus auszeichnen. Die Sehenden können es nicht glauben, der eine blinde Bruder, tastet das Gesicht des Buchers ab und erkennt: Es ist der Herr!

Allen ist es klar, wer da in ihrer Mitte Platz genommen hat. Doch sie sind überfordert, sie kommen damit nicht zurecht – und sie bitten den Gast zu gehen!

Heute feiern wir den Einzug Jesu in Jerusalem. Es ist wieder ein Fest das ganz im Zeichen der Ankunft Gottes auf Erden steht. Es ist wieder ein Fest, das ganz im hier und jetzt, die Zukunft in den Blick nimmt. Das Ziel ist die Ankunft des Herrn, das Ziel ist der Anbruch des Reiches Gottes, an dem wir – im besten Falle – ja arbeiten.

Der Film begleitet mich seit Wochen. Er ist so einfach und schlicht und ja, die Mönche sind mir gerade auch in dieser Überforderung Sympathisch. Aber ich weiß auch, dass das nicht die Antwort sein kann, die wir dem Herrn geben können. Daher ist für mich auch an diesem Tag, an dem wir so ganz lebendig die Anwesenheit Jesu Christi in unserer Mitte erflehen und in Zeiten von Corona vermissen, die einzige Frage die zählt: Sind wir bereit? Wie ist unser Stand der Dinge in Sachen Messias?

Dabei geht es nicht darum, dass wir uns irgendwie kampfbereit machen. Denn auch diese Bereitschaft, die Ankunft des Herrn zu erleben und zu ertragen dürfte schlussendlich Gnade sein. Es geht doch mehr darum ob wir es zulassen, oder?

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