Was Friday for Future und Greta nicht erreicht hat, das schafft Corona: Unser Alltag verändert sich. Unsere Gewohnheiten werden in Frage gestellt und so manch einer Verändert seine alltäglichen Handlungsweisen und denkt nach. Ein Grund dazu ist die Angst, die viele spüren. Eine Angst, die sich in Panikaktionen wie den Hamsterkäufen zeigt und die auch Ansatzpunkte für Populisten sein wird. Corona kann ein Grund sein, dass die Rechten noch mehr Land gewinnen, weil Menschen in Angst nicht rational reagieren. Corona kann so zur „Weltwirtschaftskrise“ der 2020iger werden und den Boden bestellen für die neuen Nazis von der AFD und Co. Davor habe ich Angst, nicht vor dem Kollaps der Wirtschaft etc. sondern vor der Irrationalität der Menschen.
Die Kanzlerin hat in ihren letzten Ansprachen immer wieder die Solidarität angemahnt. Das blieb meist ungehört. Es blieb auch meist ungehört, was an Projekten gestartet wurde zum Schutz der Bürgerinnen und Bürger.
Gerade jetzt müssen die Institutionen und Gruppierungen, die auf Wertesysteme basieren sichtbar werden, damit Ängste eine Antwort bekommen.
Allen voran müssen hier die Kirchen gehen. Deshalb ist es sinnvoll, dass die Kirchen auch Schutzmaßnahmen vornehmen und dafür sorgen, dass ihre Veranstaltungen nicht zum Gefahrenort werden. Deshalb ist es aber genauso wichtig (wenn nicht noch mehr), dass gerade die Kirchen und deren SeelsorgerInnen sich nicht zurückziehen. Mehr denn je müssen sich Priester, PastorInnen und PfarrerInnen zeigen. Wenn die Menschen nicht mehr in großer Gemeinschaft zusammenkommen, dann muss der Seelsorger/die Seelsorgerin Räume öffnen und Gemeinschaften vorstehen, die sich jetzt im Kleinen bilden. Jetzt zeigt es sich ob es stimmt, dass überall dort wo zwei oder drei zusammen sind Jesus Christus Wohnort findet.
In solchen Situationen zeigt es sich, ob Kirchen eine Antwort geben können. Es trennt sich in diesen Tagen die Spreu vom Weizen. Sind unsere Hauptamtlichen Seelsorger oder Verwalter? Papst Franziskus hat in den letzten Tagen ein paar Mal sehr klar seine Erwartungen formuliert. Ich bin gespannt ob gerade das geistliche Personal die Zeichen der Zeit versteht.