Heute ist die „Narrenrede“ (2 Kor 11, 18.21b-30) von Paulus die Lesung des Tages (Freitag 11. Woche JK I.). Dabei geht es ihm darum, dass er närrisch redet indem er sich auf das Niveau seiner Gegner begibt und prahlt. Er prahlt, mit dem was er auf seinen Reisen getan hat, eben nicht um zu prahlen sondern um zu zeigen, wie närrisch er es findet, dass Leistung aufgezählt wird, gerade insbesondere Leistung die auf ganz irdische Weise aufgelistet wird und den Einzelnen über den anderen erheben soll nach dem Motto: Seht, wie großartig ich bin. Ich bin der King!
Die Prahlerei des Paulus bietet uns einige biografische Infos. Deshalb ist diese Stelle schon mal faszinierend. Aber faszinierender ist die Botschaft, die über die Prahlerei hinausgeht. Paulus trifft hier eine grundsätzliche Aussage über das apostolische Amt, über das Amt der Nachfolge, das eben nicht Rum und Ehre und sichtbar wird in irdischen Machtinsignien, das sich nicht über persönliche Fähigkeiten und/oder belegbare/messbare Erfolge definiert sondern zuallererst über die grundsätzliche Bereitschaft zum Dienst und damit auch zu sich daraus heraus bedingende „Nachteile“, zu einem ruhmlosen Ge- und Verbrauchtwerden.
Und darin zeigt sich, dass Paulus Narrenrede eben nicht eine Narrenrede ist. Er ist nicht der, wie jener der im Psalm 53, der als Narr bezeichnet wird, der seinen „Schatz“ (vgl. Mt 6,19-23) wo anders als in Gott findet. Narrenrede ist die Rede jener die im Herzen sich selbst haben, nicht Gott, und sich somit mit dem brüsten, sich an das hängen, was nicht wichtig ist. Paulus versucht sich auf dieses Niveau einzulassen, aber er schafft es nicht. Denn wer voll ist von dem, was ihn treibt, wird auch schlussendlich nur von dem erzählen und nach diesem Leben. Bei den einen ist es das „ich“ bei Paulus ist es „Gott“ und darin ist er Vorbild und gilt nachzueifern.