Du bist super …

Gestern Abend habe ich mich noch ein bisschen mit einem Freund unterhalten. Dabei ging es um Beziehungen, genauer darum, wie und ob wir mit anderen Menschen in Kontakt treten. Beide würden wir uns sicher als Menschen bezeichnen, die offen auf andere Menschen zugehen können. Aber ist das wirklich so? Oder ist das nicht doch nur ein Benehmen, das wir in gewissen „sicheren Räumen“ absolvieren?

Einfach Menschen ansprechen. Warum? Weil sie interessant sind. Ja, weil sie einem auffallen. Einfach so ansprechen. Ein Kompliment aussprechen und einen schönen Tag wünschen, die Sitznachbarin/der Sitznachbar an der Uni fragen, ob sie/er mit geht, um einen Kaffee zu trinken. Neuen Bekannten von Veranstaltungen oder anderen Begegnungen offen und direkt sagen: ich fand dich super, wollen wir in Kontakt treten?

Und im eigenen Umfeld? Wann haben wir das letzte Mal unbedingte Kritik rückgemeldet? Wann haben wir Freunden und Freundinnen gesagt, was uns an ihnen gefällt? Oder auch mal gesagt, was mich getroffen hat? Oder wann haben wir uns das letzte Mal für ein Verhalten ohne explizite Forderung entschuldigt, wann einen Fehler eingestanden?

Es ist doch so: Wir reden viel, das wichtige sagen wir aber nicht. Unser Leben besteht aus Floskeln, aus mit Wörtern gebauten Lebenskonstrukten. Die können (müssen) wir zerstören und Menschen werden indem wir endlich anfangen im Reden ehrlich zu sein.

Dazu braucht es, denke ich, was Entscheidendes! Bevor ich zu anderen Menschen sagen kann: Du bist super! Bevor ich mich mit anderen Menschen ehrlich und ohne Hintergedanken beschäftigen kann braucht es die Kraft, die Liebe, um zu mir selbst sagen zu können: Du bist super! Christen müssten das absolut perfekt können, zumindest jene, die die Frohe Botschaft ernst nehmen, finden wir da doch das Liebesgebot: Gottesliebe – Eigenliebe – (Mit-)Menschenliebe!

Ich denke ich muss mich wieder mehr darauf konzentrieren!

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