Zum Abend habe ich ein neues Buch zur Hand genommen. Von Thomas Sparr das neu erschienene Buch „Grunewald im Orient„, das eine Hommage an das deutsch-jüdische Jerusalem – Rehavia – ist.
Die ersten Seiten sind auf alle Fälle angenehm zu lesen. Unterhaltsam und kurzweilig und ein erster Schritt in eine vergangene literarisch-philosophische (Traum)-Welt. Mehr davon kommt noch …
Das Buch ist nun fertig gelesen und liegt hier auf dem Tisch. Ich will es eigentlich gar nicht weglegen, denn es hat mich wirklich entführt in eine fremde und doch so bekannte Welt. Der Autor Thomas Sparr hat aus Briefen, Büchern und Gesprächen ein Kaleidoskop des Ortsteil Rehavia in Jerusalem geschaffen, das uns als Leser wirklich in die Vergangenheit entführt. In eine Vergangenheit die zwischen war und sein wird gelegen ist. Dabei stellt er die Geschichte des kleinen Ortes dar der zutiefst auch verbunden ist mit der deutschsprachigen Geschichte, mit der deutschsprachigen Geisteswelt und Literatur. Viele dieser Persönlichkeiten sind uns heute in Deutschland fremd, ja unbekannt, andere lassen uns leichte Erinnerungen aufsteigen an tiefe Worte und Poesie und dann sind da noch die ganz großen, denen wir auch heute in Literatur und Philosophie begegnen. Allen voran Martin Buber, der fern der deutschen Heimat das große Bindeglied fertig schnürte zwischen Christentum und Judentum, zwischen Deutschland und Israel; seine mit Rosenzweig erstellte wunderbare Bibelübersetzung!
Dieser Ort, fern der deutschen Welt war ein Gegenpol. Eine Trutzburg für all die Flüchtlinge, für all jene deren Wurzeln zerrissen und die aus einem „trotzdem“ heraus lebten.
Das Buch kann für manche ganz nüchtern die Geschichte eines Wachstums erzählen. Andere, jene die ein literarisches Herz haben, wird das Buch erfreuen und Einladung sein in den Tiefen von Bibliotheken wieder jene Bücher zu entdecken, die vergessen sind, so wie ihre Autoren und die Lebensgeschichten.
Das Buch hat mir gezeigt: Ich muss wieder nach Israel, nach Jerusalem. Es gibt in diesem Land noch viel zu entdecken. Gerade noch so manche Wurzel, die jeder von uns in diesem Land hat.
Eine Antwort zu “Ich lese gerade …”
Jetzt wollen wir auch die Fortsetzung Deines Kommentars…..LG
LikeLike