Christi nachfolgen …

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Der nachfolgende Text stammt aus der heutigen Lesehore und sprach mich deshalb an, da ich mich seit Tagen – aufgrund eines Filmes und eines besuchten Konzertes – mit der Frage rumschlage, wie Nachfolge aussehen muss und welche „Rolle“ das Martyrium dabei hat, bzw. was bedeutet es genau, das Kreuz zu tragen. Dazu werde ich zu einem späteren Zeitpunkt auch noch meine Gedanken einstellen.

Aus dem Buch über den Heiligen Geist.

Basilius der Große (+ 379)
Es gibt nur einen Tod für das Heil der Welt und nur eine Auferstehung von den Toten. Der Heilsplan unseres Gottes und Erlösers ruft den Menschen zurück vom Fall und führt ihn aus der Entfremdung, die vom Ungehorsam kam, wieder in den vertrauten Umgang mit Gott. Daher das Kommen Christi im Fleisch, das Vorbild seines Lebens im Evangelium, die Leiden, das Kreuz, das Grab und die Auferstehung. Der gerettete Mensch erlangt durch die Nachfolge Christi wieder die alte Gnade, Kind Gottes zu sein. Darum ist zu einem vollkommenen Leben die Nachfolge Christi erforderlich, und zwar nicht bloß im Hinblick auf sein beispielhaftes Leben: daß er nicht zornmütig, sondern demütig und langmütig war. Die Nachfolge muß sich auch auf seinen Tod erstrecken, wie Paulus, der Nachahmer Christi, schreibt: „Sein Tod soll mich prägen. So hoffe ich, auch zur Auferstehung von den Toten zu gelangen.“ (1) Wie gelangen wir nun zur Gleichförmigkeit mit seinem Tod? Dadurch daß wir mit ihm in der Taufe begraben werden (2). Was ist unter begraben werden zu verstehen, und worin besteht die Frucht der Nachahmung? An erster Stelle ist es notwendig, das frühere Leben nicht mehr fortzusetzen. Das ist jedoch nicht möglich, wenn man nicht, wie der Herr sagt, „von oben geboren ist“ (3). Der Name deutet darauf hin, daß die Wiedergeburt Anfang eines zweiten Lebens ist. So muß dem früheren ein Ende gesetzt werden, bevor das zweite einsetzen kann. Wie der Läufer in der Rennbahn, wenn er in die Gegenrichtung einbiegt, einen Augenblick stillsteht und ruht, so auch hier. Offenbar ist es notwendig, daß zwischen den beiden Leben beim Wechsel der Tod eingeschaltet wird, der dem früheren Leben ein Ende setzt und dem nachfolgenden den Anfang vermittelt. Wie kommen wir auf den Weg zur Welt des Todes? Indem wir durch die Taufe wie der Herr begraben werden. Der Leib der Täuflinge wird gleichsam im Wasser begraben. Die Taufe zeigt im Sinnbild an, wie die Sünden abgelegt werden4. Sie reinigt die Seele gleichsam vom irdischen Denken, das sich ihr wie Schmutz angehängt hat nach dem Schriftwort: „Wasche mich, dann werde ich weißer als Schnee.“ (5) So wissen wir, daß es nur eine Taufe gibt, die das Heil bringt. Es gibt ja nur einen Tod für das Heil der Welt und nur eine Auferstehung von den Toten. 1 Phil 3,10.11. 2 Vgl. Kol 2,12. 3 Joh 3,3. 4 Kol 2,11.12. 5 Ps 51,9.

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