Es wurde in den verschiedenen Rezensionen schon eigentlich alles gesagt, was es über diese drei Bücher aus der Kopenhagen-Triologie von Tove Ditlevsen gesagt werden kann und gesagt werden muss.
Daher bleibt mir an dieser Stelle fast nichts mehr zusagen als die Empfehlung: lesen sie diese drei Bücher! Selten sind mir Texte untergekommen die mich so sehr gefesselt haben, die mich ausgefüllt haben mit Worten. Hier arbeitet eine Autorin in einer Form und Sprache ihr Leben ab, wie es wohl intensiver kaum geschehen könnte.
Ich bin gefangen, gefesselt von dem was ich hier zu lesen, zu erfahren bekomme. Was ich selten mal aus Gedichten erlebe, dass Verszeilen, Abschnitte, in Worte gefasste Bilder in mir nachklingen geschieht hier: in mir klingt dieser Text nach und erfüllt!
Inhaltlich fasziniert mich die unaufgeregte Einbettung von Leben und Umgebung, von Wirklichkeiten die sich überlappen, die sich ergänzen, die immer wieder neue Blickrichtung schenken auf das Leben der damaligen Zeit, auf die politische und gesellschaftlichen Gegebenheiten und damit auf das was uns heute noch prägt als Nachkommen einer Gesellschaft die oft nicht so schnell mit dem Wandel Schritt halten kann, wie es vermeintlich notwendig erscheint. Dieser Text ist trotz einer Verortung in der Vergangenheit zutiefst neu, aktuell, zeitgenössisch.
Ich beneide Tove Ditlevsen darum diese Worte für ihr Leben gefunden zu haben und ich bin dankbar dafür, denn sie gibt mir dadurch die Möglichkeit eigene Erfahrungen in Worte zu fassen. Sie bietet mir und sicherlich sehr vielen Menschen einen Zutritt zu Resonanzräumen die das eigene Leben nochmal neu erhellen.
Diese Bücher sollten ganz schnell und ganz intensiv gelesen werden!
Ditlevsen, Tove: Kindheit / Jugend / Abhängigkeit (Kopenhagener Triologie). Berlin. 2021 (Aufbau Verlag)