Dutli, Ralph; Dantes Gesänge – Gerät zum Einfangen der Zukunft. Verlag Wallstein. 2017
Als ich in der Buchhandlung meines Vertrauens dieses kleine schmale blaue Bändchen griff und „Dante“ im Titel entdeckte, war es fast schon gekauft. Stehts bin ich auf der Suche um mich dem großen Autor anzunähern.
Dass ich dabei einem Autor begegne, den ich zwar rudimentär kenne, aber erstmal beim Kauf nicht wahrgenommen habe, war überraschend, aber irgendwie – es geht ja um Dante – logisch. Logisch deshalb, weil wirklich gute Poeten doch irgendwie sich immer an Dante abarbeiten, mit Dante arbeiten müssen. Irgendwie scheint doch zu gelten: Ohne Dante keine moderne Poesie.
Das Buch beschäftigt sich mit der Auseinandersetzung Mandestams mit dem Werk Dante, genauer mit seiner Göttlichen Komödie. Der Autor Ralph Dutli zeigt an einzelnen Gedichten und an biografischen Informationen, wie sehr Dante den jüdisch-russischen Dichter Ossip Mandelstam geprägt und geformt hat, ja wie er in seinen Werken die Kunst Dantes vertieft und neu zum Sprechen gebracht hat.
Die 48 Seiten des Büchleins bieten Einblicke, Gedanken, Bilder und Worte, die einfach nachklingen und die so „zwischendurch“ die eigene Alltagswelt vergessen machen. Dante und Mandelstam, das ist eine Mischung, die man spätestens nach diesem Buch, weiter lesen muss.
Das Buch hat große Freude bereitet und hat zu weiteren Texten von Ossip Mandelstam motiviert. Den Dante sollte man – das merkt man an diesem Buch – eh immer zur Hand haben.
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