Einsamkeit

 

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Aktuell ist es gerade wieder ein bisschen blöd mit dem Schreiben. In meinem Zimmer habe ich noch kein Internet und somit sind die Zeiten in denen ich Internet in öffentlichen Räumen habe stark reserviert für „mal schnell Mails kontrolliere“ und so zwingend notwendige Dinge.

Heute ging mir die Frage durch den Kopf ob ich einsam bin. Die Frage stelle ich mir immer mal wieder, gerade deshalb weil es dann halt doch viele Abende gibt, an denen ich alleine in meinem Zimmer bin und lese. Die Zeit die ich alleine verbringe, im Gebet, mit einem Buch, beim Lernen überwiegt dann doch – so denke ich – die Zeit, die ich in Gemeinschaft verbringe. Aber während des Gottesdienstes kam ich auf ein „nein“ bei dieser Frage. Ich werde das aber mir heute in der Anbetung nochmal durch den Kopf gehen lassen.

Das ist ein wichtiges Thema, denke ich. Heute am Mittagstisch hatten wir kurz das Thema und auch allgemein ist das ja ein beliebtes Thema wenn es um Priester geht. Statt über das Zölibat zu sprechen wird der Priester gerade lieber als einsamer Mensch bezeichnet und es ist gerade sehr beliebt Priester vor der Vereinsamung zu warnen, so als ob die Lebensform des Priesters die einzige sei, die zur Vereinsamung führen kann.

Ich fühle mich dabei sehr unwohl, wenn ich das lese oder höre. Klar, es gibt Priester die sind einsam. Ja, das ist so. Das ist aber kein reines Priesterproblem, sondern ein Problem unserer Gesellschaft. Studien reden davon, dass sich gut 1/3 aller Deutschen einsam fühlen. Und das ist echt kein gutes Gefühl; das können ältere Menschen sein, Single, Kinder und Jugendliche, Frauen und Männer, das zieht sich durch die gesamte Gesellschaft und betrifft nicht nur die gut 13 Millionen Singlehaushalte. Einsamkeit ist eine Wirklichkeit, die wirklich ein Thema und für viele ein Problem in der Gesellschaft ist.

Deshalb ist es umso wichtiger, gerade für Menschen wie uns, die sich auf diese besondere Lebensform einlassen, eben Beziehungsfähig zu sein. Wir müssen darauf achten, dass wir in unserem Alltag – gerade auch ausserhalb unserer Einrichtungen – tragfähige Beziehungen uns schaffen. Ich denke, dass gerade bei diesem Thema Freunde, Familien und Gläubige ganz viel beitragen können, dass das priesterliche Leben gelingen kann. Und so wie das im Umfeld von Priestern eine Frage ist, sollten wir uns alle darum sorgen, dass auch alle andere Menschen nie dieses Gefühl ertragen müssen.

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